Phuket authentisch erleben: Nachhaltige Reiseerfahrungen & ehrliche Einblicke

Der erste Langstreckenflug – mit meiner Mutter nach Thailand
2019 erfüllte ich mir einen lange gehegten Traum: gleich zweimal reiste ich nach Phuket. Die erste Reise war besonders – sie führte mich zusammen mit meiner Mutter auf ihre erste Fernreise überhaupt. Während mein Vater sich um Haus und Tiere kümmerte, starteten wir unser kleines Abenteuer.
Statt überteuerter Urlaube in Europa entschieden wir uns für Thailand – ein neues Land, eine neue Kultur, und überraschenderweise sogar günstiger als manche Reiseziele im Mittelmeerraum.
Anreise mit Thai Airways & erste Eindrücke
Der Flug mit Thai Airways war angenehm, auch wenn Langstreckenflüge in der Economy Class selten luxuriös sind. Am Flughafen Bangkok erwartete uns ein ziemliches Chaos – unfreundliches Personal und doppelte Sicherheitskontrollen erschwerten das Umsteigen. Doch am Ende landeten wir sicher auf Phuket.
Unser Fahrer war leider nicht da, also organisierten wir spontan eine alternative Fahrt zum Hotel – rund 90 Minuten durch tropische Landschaften. Unser Ziel: das „Bandara Villas“, ruhig gelegen im Südosten der Insel, fernab vom Trubel.
Unterkunft & Lage: Ruhige Bucht statt Massentourismus
Unser Hotel lag oberhalb einer kleinen, idyllischen Bucht mit nur wenigen Gästen. Kostenlos nutzbare Liegen, eine kleine bewachte Strandbar und kaum andere Touristen – ein echter Geheimtipp. Genau die ruhige Atmosphäre, die wir uns gewünscht hatten.
Nur wenige Gehminuten entfernt entdeckten wir ein charmantes Restaurant mit Panoramablick über die Bucht bis zum Big Buddha. Das Essen war ausgezeichnet, die Preise fair, das Personal freundlich. Solche Orte geben einer Reise Tiefe – weit ab von touristischer Beliebigkeit.
Thai-Massagen: Entspannend oder riskant?
Zweimal gönnte ich mir eine Massage – einmal direkt am Strand, einmal in einem Studio nahe dem Hotel. Leider waren beide Erfahrungen eher ernüchternd. Eine führte zu blauen Flecken, die andere zu einem verschobenen Wirbel. Wer Rückenprobleme hat, sollte hier besonders vorsichtig sein.
Phuket Sehenswürdigkeiten & Ausflüge im Reality-Check
Phi Phi Islands – zwischen Traumstrand und Touristenmassen
Natürlich wollten wir auch die berühmten Phi Phi Inseln besuchen. Die gebuchte Tagestour entpuppte sich jedoch als Massenveranstaltung mit rund 70 Leuten an Bord. Maya Bay war gesperrt, das Mittagessen überfüllt, und die einst intakten Korallen stark beschädigt. Die Ernüchterung war groß.
Mein Tipp: Wenn möglich, direkt ein paar Nächte auf Phi Phi Island verbringen und kleine Anbieter mit ökologischen Standards unterstützen.

James Bond Island
Ein Tag voller Pleiten
Auch die Tour zur legendären James Bond Island war alles andere als entspannt: ein überfüllter Bus, ein wenig motivierter Guide und ein überteuertes Mittagessen in einem Stelzendorf auf Stelzen – touristisch, ungemütlich und leider enttäuschend.
Einziger Lichtblick: Unser Kapitän bemerkte unsere Unzufriedenheit und schenkte uns eine kleine, spontane Bootsfahrt abseits der Massen. Eine schöne Geste, aber insgesamt würde ich die Tour nicht empfehlen.

Big Buddha und Wat Chalong
Kultur hautnah
Für diese beiden Sehenswürdigkeiten mieteten wir ein Taxi für ca. 30 USD. Beide Tempelanlagen sind sehr touristisch, aber sehenswert. Besonders der Blick vom Big Buddha über die Bucht ist spektakulär.
Wichtig: Kleidung respektvoll wählen – Schultern und Knie sollten bedeckt sein.

Tierschutz auf Phuket: Hoffnung für Tiere
Green Elephant Sanctuary: Elefanten hautnah & ethisch
Vor der Reise entdeckte ich das Green Elephant Sanctuary, eine Auffangstation für misshandelte Elefanten, die von Europäern gegründet wurde. Dort können Besucher die Tiere in einem sicheren Rahmen füttern, waschen und beobachten. Kein Elefantenreiten, keine Shows – einfach ein respektvoller Umgang.
Die Tour ist begrenzt auf max. 1,5 Stunden, mit Mittagessen und Transfer inklusive. Der Eintritt unterstützt den Tierschutz – für mich ein absolutes Herzensprojekt und ein Highlight der Reise.
🐾 Soi Dog Foundation: Hilfe für Streuner
Beim zweiten Aufenthalt entdeckte ich am Hafenstreifen verletzte Streuner. Ein Welpe wurde von Kindern gequält – ich schritt ein und kontaktierte die Soi Dog Foundation. Diese Organisation kümmert sich um streunende Hunde und Katzen auf Phuket.
Der Welpe wurde noch am selben Tag abgeholt, medizinisch versorgt und später vermittelt. Seither unterstütze ich Soi Dog mit einer Patenschaft. Diese Organisation leistet großartige Arbeit, besonders seit der Pandemie.

Weitere Highlights & Geheimtipps
Kho Rok & Kho Haa: Schnorchelparadies
Allein unterwegs buchte ich eine Schnorcheltour zu Kho Rok & Kho Haa. Das Team war herzlich, das Boot komfortabel, und endlich achtete jemand auf rifffreundliche Sonnencreme!
Ich machte die Tour sogar zweimal – nicht nur wegen der beeindruckenden Unterwasserwelt, sondern wegen der familiären Atmosphäre mit der Crew. Die Fotos vom professionellen Fotografen sind eine traumhafte Erinnerung.
🌙 Night Market in Panwa: Klein, lecker & authentisch
Nur 3 km vom Hotel entfernt liegt ein kleiner Nachtmarkt mit handgefertigten Kleidern, köstlichen Speisen und entspannter Atmosphäre. Heute würde ich mir dort problemlos selbst einen Roller mieten. Damals ließ ich mich lieber fahren. Ein wunderbarer Ort, um den Abend ausklingen zu lassen.


Fazit
Wer Ruhe mag und einen sauberen Strand sucht, ist im Süden von Phuket genau richtig. Das Essen ist gut und bezahlbar. Ausflüge liegen in der Regel zwischen 75 und 150 USD, nicht gerade ein Schnäppchen, die meisten aber trotzdem absolut lohnenswert. Wie oben geschildert, war der Ausflug zu James Bond Island gar nicht gut. Ein weiterer Ausflug mit Hype Katamaran hat mir persönlich überhaupt nicht gefallen. Es wird als Segeltrip angeboten für max. 15 Personen, aber es ist im Grunde ein Partyboot, von Segeln und Ruhe keine Spur. Wenn man das machen möchte, lohnt es sich, ich hatte leider eine andere Vorstellung. Ich habe mich überall vollkommen sicher gefühlt. Die Einheimischen sind freundlich, hilfsbereit, aber unaufdringlich, was ja nicht in jedem Urlaubsland so ist. Wir sind nur durch Pattong gefahren (morgens) und schon da war überall Polizei im Einsatz, sehr viel Sextourismus und da findet man natürlich auch mehr Kriminalität. Überall auf Phuket ist das Rauchen im Freien (besonders am Strand) strikt verboten, auch mit einem mitgebrachten Aschenbecher. Das kann richtig teuer werden. Der Einsatz nicht-rifffreundlicher Sonnencreme ist überall ebenfalls verboten. Für mich stimmte in den meisten Fällen das Preis-Leistungsverhältnis und ein besonderes Dankeschön an den unermüdlichen Einsatz von Soi Dog Foundation.